Futterkohle als Entgiftungs-Spezialist

Die Pferdefütterung und Haltung sind nicht immer artgerecht zu managen. Das Pferd als Steppenbewohner und Bewegungstier ist darauf ausgelegt, sich bis zu 16 Stunden am Tag langsam fortzubewegen, dabei den Kopf die meiste Zeit am Boden, auf Futtersuche nach dem kargen, rohfaserreichen Gras der Steppe. Unsere heutige Fütterung mit Hochleistungsgräsern, früh gemähtem Heu und Kraftfutter ist viel zu energiehaltig und zudem ist das Futter während einer nicht optimalen Lagerung besonders anfällig für Toxine oder Schimmelbildung.

Hier setzt die Futterkohle an und hilft beim Überbrücken nicht idealer Phasen der Fütterung. Aber Achtung, Futterkohle ist keine Ausrede dafür, weiter das schlechte Heu füttern zu dürfen.

Was ist Futterkohle?

Kohle kennen wir wohl alle. Die meisten wohl zumindest von den gemütlichen sommerlichen Grillabenden, wenn das Gemüse über dem Holzkohlefeuer gegrillt wird. Doch Kohle kann noch viel mehr als nur Hitze zu erzeugen. Sehen wir uns hierzu zunächst einmal an, was Kohle überhaupt ist.

Herstellung

Als Ausgangsstoff der Kohlegewinnung stehen pflanzliche Materialien, sogenannte „Biomasse.“ Diese Biomasse ist im Falle unserer Futterkohle Holz. Doch prinzipiell kann hier jede Biomasse, also auch Pflanzenteile, wie Getreidespelzen, Strohpellets oder Kerne und Schalen, Verwendung finden. Diese Biomasse würde in der freien Natur verrotten. Das Karbonisierungsverfahren unseres Herstellers verhindert die Verrottung und erhitzt die Biomasse auf Temperaturen von bis zu 900°C. Dabei wird strikt unter Sauerstoffabschluss gearbeitet, sodass sich Sauerstoff und Kohlenstoff nicht zu CO2 verbinden können, was die Biomasse einfach verbrennen würde. Die während des Prozesses entstehende Spaltung fixiert den Kohlenstoff im entstehenden Feststoff: Pflanzenkohle.

Kohle ist also kurz gesagt haltbar gemachte Biomasse, die in Form von Pflanzenkohle weiter verwendet werden kann.

Wirkung

Die Wirkung und Eigenschaften der Pflanzenkohle ist abhängig von dem verwendeten Ausgangsstoff und dem Verfahren der Weiterverarbeitung. Im Falle der Kohle wird hier vor allem die Zerkleinerung der größeren Kohlebrocken nötig, um das Produkt als Tierzusatzfutter einsetzbar zu machen.

Unter dem Rasterelektronenmikroskop (REM) ist die Oberflächenstruktur der Kohle besonders gut zu betrachten. Die Kohle hat eine „löchrige“ Struktur, was als Poren-Struktur bezeichnet wird. Hier gibt es sogenannte Makroporen, Mesoporen und Mikroporen. Je kleinstrukturierter die Poren sind, also je mehr Mikroporen das Produkt aufweist, desto größer ist die aktive Oberfläche der Kohle und je effektiver können Gifte gebunden werden.

Die Kohle passiert den Magen-Darm-Trakt und adsorbiert dabei Schad- und Giftstoffe, die im Magen-Darm-Trakt entstehen oder mit dem Futter aufgenommen wurden. Dadurch wirkt sich die Kohle positiv auf die Gesundheit der Tiere aus.

Zudem kann die Kohle sogar im Einstreu Verwendung finden, wo sie die Feuchtigkeit reguliert, Gerüche bindet und bakterielle Belastungen verringert.

Eine weitere Verwendungsmöglichkeit tut sich im eigenen Garten oder auch im großen Stil in der Landwirtschaft auf. Kohle ist als Bodenhilfsstoff universell einsetzbar.

Fütterung und Anwendung der Futterkohle

Basierend auf der Wirkung der Kohle – Adsorption und Speicherung verschiedener Stoffe – ergeben sich weitreichende Anwendungsmöglichkeiten der Pflanzenkohle: im Stall, im Futtertrog, im Garten oder sogar in der Pflege.

Anwendung als Futtermittel

Wie schon weiter oben erwähnt, bietet sich die Futterkohle als Zusatz in der Fütterung immer dann an, wenn es gilt, Giftstoffe oder Schadstoffe zu binden. Dies kann beispielsweise bei schimmeligem Heu indiziert sein, oder wenn das Pferd Giftpflanzen oder andere Gifte aufgenommen hat, zum Beispiel durch das Knabbern an lackiertem Holz oder das Trinken von kontaminiertem Wasser.

Natürlich muss an erster Stelle die Verbesserung der Fütterung und Haltungsbedingungen stehen, doch bis dies zufriedenstellend realisiert werden konnte, kann Futterkohle helfen, die Zeit möglichst unbeschadet zu überstehen.

Doch nicht nur in solchen Fällen, sondern auch bei Durchfall, Kotwasser, verschobener Darmflora, sowie anderen Problemen im Magen-Darm-Trakt ist Pflanzenkohle ein hilfreicher therapiebegleitender Bestandteil der Fütterung. Weiter werden bei einer längerfristigen Fütterung von Pflanzenkohle verschiedene positive Veränderungen am Gesundheitszustand des Pferdes beobachtet, wie schönes, glänzendes Fell und einer allgemein gesteigerten Vitalität. Dies ist auf die hohe Effektivität der Schadstoffbindung zurückzuführen.

Die tägliche Fütterungsmenge liegt bei 0,15g Futterkohle pro kg Körpergewicht. Das entspricht bei einem 500kg schweren Pferd 75g täglich. Bei akuter Vergiftungssymptomatik oder akuten Magen-Darm-Beschwerden kann die Fütterungsmenge kurzfristig deutlich erhöht werden. Im Zweifel die genaue Menge bitte mit Ihrem Tierarzt oder Fütterungsspezialisten abklären.

Kontraindikation der Fütterung

Aufgrund der extremen Bindungsfähigkeit der Pflanzenkohle ergibt sich eine besondere relative Kontraindikation der Anwendung. Bekommt das Pferd Medikamente, wie beispielsweise Antibiotika, Schmerzmittel oder Hormonpräparate, sollte die Fütterung der Kohle in dieser Zeit entweder ausgesetzt werden, oder mit einem ausreichenden zeitlichen Abstand zur Medikamentengabe erfolgen. Somit wird ausgeschlossen, dass die Kohle das teure und notwendige Medikamente wegfängt, ehe es seine Wirkung entfalten konnte.

Anwendung im Stall

Als Zusatz im Einstreu ist die Pflanzenkohle ebenfalls gern gesehen. Durch die hohe Bindungskapazität wird Ammoniak im Urin gebunden und die Belastung reduziert. Dies ist sowohl für die Atemwege eine Wohltat, da der scharfe Ammoniakdampf die Schleimhäute besonders reizt. Doch auch die Hufgesundheit profitiert von einer Ammoniak-armen Umgebung und einer trocken gehaltenen Einstreu, was die Kohle ebenfalls durch das Binden der Flüssigkeit unterstützt.

Die angewendete Menge variiert je nach Bedarf.

Anwendung in der Pflege

Auch bei der täglichen Pflege unserer Pferde kann die Kohle sinnvoll eingesetzt werden. Bei nässenden Wunden oder Ekzemen als feines Pulver oder als Paste aufgetragen, reduziert sie die Keimbelastung der Wunden und unterstützt deren Heilung.

Anwendung im Garten und im Teich

Als Adsorbens im Teich oder Aquarium eingesetzt, filtert die Kohle giftige Spurenelemente, Verunreinigungen, Gerüche und sogar Verfärbungen aus dem Wasser und sorgt für gesundes, kristallklares Wasser.

Doch nicht nur in Gewässern entfaltet die Kohle ihre positive Wirkung. Auch als Zusatz bei Topfpflanzen ist sie sinnvoll. Hier kann die Kohle als Wasser- und Nährstoffspeicher fungieren und dient zudem selbst als Dünger, da die feinen Wurzeln der Pflanze in der Lage sind, die gespeicherten Nährstoffe freizusetzen und verfügbar zu machen.

Um die Dünge-Effektivität der Pflanzenkohle noch weiter zu steigern, ist es sinnvoll, die Kohle direkt beim Anlegen des Kompostes oder auch in den Misthaufen einzuarbeiten. Des verstärkt die guten Eigenschaften des Kompostes und des von unseren Pferden produzierten Düngers. So gibt es übrigens auch Untersuchungen, die belegen, dass der Kot von mit Pflanzenkohle gefütterten Tieren in seiner Düngeleistung zunimmt.

Wo steckt Futterkohle drin?

Die vielseitigen Einsatzzwecke geben uns die Möglichkeit, die Futterkohle vielseitig zu verwenden. Ob als Rohstoff zur Herstellung von Pflegeprodukten oder als Zusatzfuttermittel einzeln oder in einer bestimmten Mischung mit anderen Inhaltsstoffen.

Detox Single

Die pure Pflanzenkohle steckt in unserem neuen Detox Single. Statt fertige Pasten zusätzlich anzubieten, die dann nur wieder mehr kosten, gibt uns das Detox Single die Möglichkeit, sowohl als Futter- als auch als Pflegeprodukt Verwendung zu finden. Sie entscheiden zuhause ganz nach Situation, ob Sie das Detox Single verfüttern oder äußerlich anwenden möchten. Oder sogar beide Anwendungen kombinieren.

Wenn Sie die Kohle äußerlich anwenden, beispielsweise bei nässenden Ekzemen, ist die Anwendung als Pulver besonders einfach und intuitiv.

Die Fütterungsempfehlung liegt bei 50g für ein 500kg schweres Pferd einmal täglich. Bei Bedarf ist die Dosis in den ersten Tagen zu verdoppeln.

Detox Plus

Unser Detox Formula ist ein bewährtes Produkt aus unserem Sortiment, welches wir besonders gern zur Entgiftung und Sanierung des Magen-Darm-Traktes anwenden. Die Futterkohle gibt uns die Möglichkeit, die Wirkung vom Detox Formula zu verbessern, quasi ein Level-Up durchzuführen.

Im Detox Plus stecken also die bewährte Wirkstoffkombination aus dem Formula, sowie Apfelpektin und Pflanzenkohle als neue, aktive Wirkstoffe. Somit verbessern wir die Toxinbindungskapazität und die Wirksamkeit bei Darmproblemen, wie Durchfall und Kotwasser.

Die Fütterungsempfehlung liegt bei 100g täglich für ein 500kg schweres Pferd. Im besonderen Fällen kann die Dosis 2x täglich gegeben werden. Dies sollte aber unbedingt vorher mit Ihrem Tierarzt oder Ihrem Fütterungsspezialisten abgesprochen werden.

Detox Plus ist nicht als Dauerfütterung gedacht. Wenn eine längerfristige Unterstützung gewünscht ist, kann nach einer gewissen Zeit auf das Detox Single gewechselt werden.

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