– Studien belegen die Wirksamkeit –
Rein theoretisch sind Omega-3-Fettsäuren wahre Gesundheitshelden. In unserem ersten Blogartikel (diesen findet Ihr hier) über die Algen-Omega-Suspension haben wir die Vorzüge rundum beleuchtet. Aber gilt das auch praktisch? Kurz gesagt: Omega-3-Fettsäuren, und hierdurch das EPA und DHA, wirken entzündungshemmend, regulierend, haben ausgleichende Effekte auf den gesamten Körper und wirken sogar im Gehirn, wodurch sie Gedächtnis und Konzentration positiv beeinflussen.
All diese Wirkungen hat das Omega-3 nicht nur aus der Erfahrungsmedizin, hier stehen dutzende Studien dahinter. Was diese Studien herausgefunden haben und wie dadurch die Gesundheit unserer Pferde verbessert werden kann, wollen wir uns in diesem Blogartikel einmal ansehen.
Algenöl oder Leinöl – beides gleich gut?
Da viele Pferdebesitzer verständlicherweise kein gutes Gefühl dabei haben, ihrem Pflanzenfresser ein Fischöl zu füttern, wurde bisher sehr gern auf Leinöl ausgewichen, als Quelle für Omega-3-Fettsäuren. Grundsätzlich ist Leinöl eine guter Lieferant von ALA (Alpha-Linolensäure). Biochemisch gesehen ist ALA die Vorstufe von EPA und DHA. Die Studie von Hess et. al. im Jahr 2015 hat sich damit beschäftigt, ob die Supplementierung von Leinöl tatsächlich die Konzentration von EPA und DHA im Pferd steigert.
Vom Menschen ist bekannt, dass ALA nur zu einem sehr geringen Prozentsatz von etwa 5% zu EPA und DHA weiter synthetisiert werden kann.
In der Studie wurden die Konzentrationen von ALA, EPA und DHA an drei Stellen im Pferdekörper gemessen: einmal im Serum, dann innerhalb der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und in der Muskulatur. Die Ergebnisse sind hier sehr klar: nur die Supplementierung von Algen- oder Fischöl, nicht aber die Gabe von Leinöl, können die Konzentration von EPA und DHA an allen drei Orten signifikant steigern.
EPA und DHA bei EMS
Drei Abkürzungen – was ist das überhaupt? Was genau EPA und DHA ist, wird im ersten Blogartikel deutlich. Es handelt sich hier um Omega-3-Fettsäuren. EMS ist auch nahezu jedem Pferdebesitzer bekannt. Das Equine Metabolische Syndrom ist gekennzeichnet durch Übergewicht, eine Insulin-Dysregulation und eine verstärkte Hufrehe-Neigung.
Vor allem die Insulin-Dysregulation macht den Pferden zu schaffen, denn hierbei kommt es zu den typischen Problemen, die an einem EMS-Pferd auch von außen zu sehen sind: Fettpolster. Innerlich passiert natürlich noch viel mehr, denn diese Fettdepots sind „stoffwechselaktiv“ und so entsteht die gefürchtete Neigung zu Hufrehe bei diesen Ponys und Pferden.
Die Algen-Omega-Suspension kann hier Abhilfe schaffen.
Eine Studie aus dem Jahr 2019 von Sarah E. Elzinga et. al. beschäftigt sich genau mit diesem Thema. Bekannt ist, dass die Supplementierung mit Omega-3- Fettsäuren bei Menschen mit metabolischer Dysfunktion sehr gute Effekte zeigt, wie die Verbesserung der Insulin-Sensitivität und die Reduktion von Entzündungen im Gewebe. Ob dies beim Pferd nun ebenfalls so ist, hat diese Studie untersucht.
Die Ergebnisse sprechen für sich.
Bei der Studie wurden die Pferde mit Mikroalge gefüttert, die eine Tagesdosis von 16g DHA enthielt. Die Studiendauer betrug 46 Tage. Untersucht wurden verschiedene Entzündungsparameter im Blut, sowie die Dynamik von Insulin und Glukose auf zwei verschiedene Wege untersucht.
Während und nach der Therapie konnte festgestellt werden, dass bei den mit DHA gefütterten Pferden die Serumkonzentration dieser Fettsäure anstieg – was erst mal darauf schließen lässt, dass die Pferde diese gut aus dem Futter aufnehmen und verstoffwechseln können. Die im Serum gemessenen Triglyceride – ein Marker für den Grad des Übergewichts – nahmen in der Therapiegruppe ab. Und für den Tumor-Nekrose-Faktor-α, ein Entzündungsmediator, konnten während und nach der Therapie verringerte Werte gemessen werden.
Natürlich sollten dieser ersten Fütterungsbeobachtung noch andere Studien folgen, doch schon in dieser ersten Pilotstudie lässt die Zufütterung von DHA in Form von Algen positive Effekte auf EMS-erkrankte Pferde vermuten.
In einer zweiten Studie, die schon im Jahr 2012 durchgeführt wurde von Tanja M. Hess et. al. konnte eine Tendenz festgestellt werden, dass unter der Gabe von DHA-reichem Algen-Zusatzfutter die Insulin-Sensitivität von Pferden mit Insulin-Dysregulation wieder verbessert werden konnte. In der Studie wurde die Versuchsgruppe mit einer Mischung aus Algen- und Fischöl gefüttert. Wichtig zu bemerken ist, dass nur bei Pferden mit Insulin-Dysregulation eine Verbesserung durch die Fütterung zu beobachten war. Bei Pferden, deren Insulinreaktion nicht beeinträchtigt war, konnte keine Veränderung festgestellt werden.
Auch diese Studie zeigt den positiven Effekt auf die Gesundheit von Pferden mit EMS, den die Algen-Omega-Suspension leisten kann.
Verbesserung der Symptomatik des Equinen Asthma durch DHA
Equines Asthma, RAO oder COPD – Lungenerkrankungen sorgen für einen hohen Leidensdruck für Pferd und Besitzer. Immer wieder werden neue Ansätze ausprobiert, doch ganz vorn mit dabei steht natürlich immer die staubreduzierte Haltung und Ernährung. Allem voran das gewässerte oder bedampfte Heu. Selbstverständlich ist auch die Inhalation eine unerlässlich wichtige Maßnahme, diesen Pferden das Atmen zu erleichtern.
Doch auch Schizochytrium und die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA können hier einen wertvollen Beitrag zur Gesundung und Gesunderhaltung des Pferdes leisten. In der Studie von Nogradi et. al. aus dem Jahr 2015 wurden zwei Gruppen von Pferden untersucht. Bei beiden war die staubarme Haltung und Ernährung Bestandteil der Therapie. Eine der beiden Gruppen bekam zusätzlich Omega-3-Fettsäuren aus Algen. Beide Gruppen verbesserten sich allein durch die Straubreduktion, doch in der Algen-Gruppe waren die Verbesserungen deutlicher. So konnte sich die Lungenfunktion verbessern, die Pferde bekamen also leichter Luft und mussten nicht mehr so stark „pumpen“. Der Husten-Score verbesserte sich ebenfalls sehr deutlich. Und die Zahl der Neutrophilen Granulozyten in der Lungenspülprobe reduzierte sich in der Algen-Gruppe von 23% auf 9%. In der Gruppe ohne Algen-Supplement wurde dies nicht beobachtet. Im Gegenteil, hier erhöhte sich dieser Prozentsatz.
Omega-3 im Knochen
Eine Studie von Heckel aus dem Jahr 2009 untersuchte, ob die Omega-3- Fettsäuren aus Algen einen Einfluss auf den Knochenstoffwechsel von Ponys haben könnten. Hier konnte festgestellt werden, dass nach kurzer Fütterungsdauer die Fettsäuren EPA und DHA sogar im Knochen nachgewiesen werden konnten. Selbst EPA, welches in den gefütterten Algen nur etwa 1,9% der Biomasse ausmachte, konnte im Knochen um das 13-fache angestiegen nachgewiesen werden.
Verbessert DHA die Trabqualität?
Zu dieser provokanten Theorie kamen Woodward et. al. im Jahr 2007. Sie testeten in ihrer Studie, wie sich eine DHA-reiche Supplementierung auf die Länge der Trabtritte auswirken könnte. In dieser Studie wurden die Pferde untersucht auf ihre Schrittlänge im Schritt und im Trab. Während der Zufütterung des DHA-reichen Zusatzfutters wurden, wie auch bereits bei anderen Studien beschrieben, im Plasma erhöhte Werte für DHA gemessen, was die Aussage weiterhin unterstützt, dass das DHA gut durch den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden kann.
Die Länge der Schritte im Schritt veränderte sich nicht. Im Trab jedoch konnte eine Tendenz festgestellt werden, dass die Pferde etwas mehr Raumgriff zeigten, sich die Schrittlänge im Trab also etwas vergrößerte.
Omega-3-Fettsäuren auch in der menschlichen Ernährung wichtig
Die Forschung rund um das Thema Omega-3 ist noch längst nicht abgeschlossen. Es gibt eine Reihe weiterer Studien zu diesem Thema, die sich mit der Wirkung auf den Menschen beschäftigen. Diese soll aber nicht im Detail Teil dieses Blogartikels sein.
Allerdings beschäftigt sich auch die Ernährungswissenschaft des Menschen seit Jahrzehnten mit diesem wichtigen Thema und gibt in den Ernährungsempfehlungen die Einnahme von Omega-3 als besonders wertvoll und hilfreich an. So gibt es einige gesundheitsbezogene Aussagen zu EPA und DHA, die deren Wirkung unterstreichen.
Über DHA sagen diese:
- Unterstützt die Entwicklung des Nervensystems.
- Unterstützt die kognitive Funktion bei Senioren.
- Ist Baustein des Gehirns und an der Übertragung von Nervenimpulsen beteiligt.
Über EPA und DHA sagen diese:
- Haben eine schützende Auswirkung auf Gefäße und Nerven.
Dies sind natürlich längst nicht alle Wirkungen der wichtigen Fettsäuren EPA und DHA, zeigt aber deutlich, dass ihre Bedeutung auch in der menschlichen Ernährung angekommen ist.
Was ist unser Fazit?
Abschließend bleibt zu sagen, dass EPA und DHA wahre Allround-Talente sind, die der Gesundheit von Pferd und Mensch guttun und einen wertvollen Beitrag zur Genesung und zur Prophylaxe leisten können. Sowohl im Bereich der Hautgesundheit, des peripheren und zentralen Nervensystems, der Augengesundheit, des Muskel- und Gelenkstoffwechsels, der Verdauung und der Atemwege und noch an vielen anderen Stellen im Körper unterstützen EPA und DHA den Stoffwechsel.
Bitte beachten Sie:
Die Empfehlung dieser Beschreibung soll nicht die Beratung durch Ihren Tierarzt / Ihre Tierärztin ersetzen, sondern diese sinnvoll ergänzen. Gemäß Lebensmittel-Futtermittel-Gesetzbuch sind Futtermittelergänzungen kein Arzneimittel. Das Gesetz erlaubt keine gesundheitsbezogenen Aussagen zu diesen Produkten. Die hier aufgeführten Informationen stammen aus der Fachliteratur und beziehen sich ausschließlich auf die erwähnten Grundsubstanzen.